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Warum modularem Bauen die Zukunft gehört

Modulares Bauen gilt als schnell, günstig und effektiv und könnte die kriselnde Baubranche aus dem Tief holen. Ein großes Hindernis gibt es hierzulande allerdings: Die deutsche Bürokratie.

Filip Wissert

03.05.2024 - 13:33 Uhr
Modulares Bauen

Modulares Bauen ermöglicht es, Gebäudeelemente in standardisierten Einheiten vorzufertigen und sie dann vor Ort schnell und effizient zu montieren.

Foto: iStock / Getty Images Plus/ JARAMA

Deutschland benötigt dringend neue Wohnungen. Doch die Baubranche steckt seit geraumer Zeit in einer tiefen Krise. Ein Immobilienunternehmen nach dem anderen rutscht in den Konkurs, zahllose Bauprojekte stehen still oder verzögern sich und immer mehr Aufträge werden storniert. Jährlich sollten in Deutschland eigentlich rund 400.000 neue Wohnungen gebaut werden, so die Ziele der Bundesregierung. Für 2024 wird gerade mal mit 265.000 gerechnet.

Dabei gäbe es eine effektive Lösung, wie hierzulande schneller und günstiger neuer Wohnraum entstehen könnte: Das modulare Bauen. Darum gehört der Modulbauweise die Zukunft.

Modulares Bauen für mehr Effizienz und weniger Baukosten

Beim modularen Bauen werden einzelne Gebäudeteile – die Module – bereits vorab in einer Produktionsanlage hergestellt. Je nach Produktion und Gebäude können dabei bereits ganze Räume in der Anlage fertiggestellt werden, inklusive Arbeiten wie Wärmedämmung, Elektronik und Verrohrung. Anschließend erfolgt der Transport zur eigentlichen Baustelle, wo die Module zusammengesetzt werden.

Die Vorteile sind dabei erheblich: Die Herstellung in der Fertigungsanlage erfolgt witterungsunabhängig und die Bauzeit verkürzt sich deutlich. Laut dem niederländisch-japanischen Bauunternehmen Daiwa House verkürzt modulares Bauen die Planungs- und Bauzeit um die Hälfte und spart dazu auch noch 20 Prozent der Kosten ein. Zurzeit baut Daiwa House in Berlin ein Quartier für die landeseigene Gewobag mit über 1.500 Wohnungen – und das alles aus rund 3.000 Modulen.

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Booster für die Bauwirtschaft

Die Modulbauweise verkürzt nicht nur Bauzeiten und spart Kosten, sondern kommt auch mit weniger Materialien aus. Baumaterial kann effizienter eingesetzt werden und die Bauweise bietet mehr Möglichkeiten zum Recyceln. Gehen verbaute Module kaputt, können diese oft einzeln wieder entfernt und repariert werden, ohne dass gleich das gesamte Gebäude saniert werden muss. Nicht benötigtes Baumaterial kann recycelt und für neue Bauprojekte wiederverwendet werden. Das mindert den CO2-Ausstoß und ist gerade in Zeiten von teuren und knappen Baumaterialien eine wesentliche Entlastung bei Bauprojekten – und könnte damit ein wichtiger Booster für die kriselnde Bauwirtschaft sein.

Nicht nur das Bauunternehmen Daiwa House, sondern auch die Bundesarchitektenkammer, die Bauträger und die Bundesregierung betonen deswegen die Vorteile der Modulbauweise. Für Bundesbauministerin Klara Geywitz gehört dem modularen Bauen die Zukunft, wie sie jüngst auf einer Investorenkonferenz erklärte.

Schnell und einfach zur Traumimmobilie

Deutsche Bürokratie dämpft Entwicklung

Der stockende Wohnungsbau ist in Deutschland nicht nur auf hohe Zinsen, steigende Baukosten und einen Fachkräftemangel zurückzuführen, sondern auch auf die deutsche Bürokratie. Lange Wartezeiten bei Genehmigungen und zahllose Regelungen und Pflichten sind eines der größten Probleme für die Baubranche. Das „Bürokratiemonster“ lähmt die Wirtschaft enorm, berichtete der Geschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe dem Nachrichtenportal rbb24.

Beim modularen Bauen sieht es nicht anders aus. Im Gegenteil: Modulbauten gelten häufig immer noch als Sonderbauten, wodurch die Genehmigungsprozesse noch komplexer und langwieriger werden. So benötigt das Unternehmen Daiwa nach eigenen Angaben für nur ein einzelnes Modul teils bis zu 800 einzelne Baugenehmigungen.

Bereits im November 2023 wurde deswegen ein „Beschleunigungspakt“ zwischen Bund und Ländern beschlossen, um die Bürokratie zu entwirren und zu vereinfachen. Doch Änderungen wurden bisher nicht eingeführt, sondern es wird immer noch beraten – während in Deutschland immer mehr Wohnungen fehlen.

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